WASSERGENOSSENSCHAFT THERESIENFELD
 TIROLERBACH

Das Brauchtrum rund um die traditionelle Bewässerung

in der Steinfeldgemeinde Theresieneld ist


IMMATERIELLES KULTURERBE


Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken, das kann im Immateriellen Kulturerbe für nachfolgende Gerneationen bewahrt werden.

 

„Dieses Brauchtum und die Kulturtechniken rund um „Des Wossa vom Tirolerbachl“ sollen für die nachfolgenden Generationen wieder greifbarer werden.“

:: 16.10.2022 ::

Klaus Krachbüchler ©  Links  | Nutzungsbedingungen

:: 16.10.2022 :: Österreichisches immaterielles Kulturerbe

Der Fachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission hat in seiner 24. Sitzung die Aufnahme der „Traditionellen Bewässerung in der Steinfeldgemeinde Theresienfeld“ – kurz „Tirolerbach“ in das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich befürwortet.


„Die Wassergenossenschaft Theresienfeld fühlt sich mit der Aufnahme in das Verzeichnis in ihrer Arbeit bestärkt. Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen um den Erhalt des Bewässerungssystems und das dazugehörige Brauchtum durch die Österreichische UNESCO – Kommission gewürdigt werden. Ich möchte allen Mitgliedern für Ihren Einsatz rund um den „Tirolerbach“ danken“, so Klaus Krachbüchler Obmann der Wassergenossenschaft.

 

Die künstlichen Bewässerungsgräben des „Tirolerbachs“ wurden im Zuge der Gründung von Theresienfeld im Jahr 1763 durch Kaiserin Maria Theresia angelegt. Dies sicherte die landwirtschaftliche Produktion in der „K. K. Ackerbaukolonie – Theresiafeld“. Die Pflege und die Instandhaltung sowie die richtige Verteilung des Wassers  beeinflussten seit damals die Theresienfelder -innen.

 

„Dieses Brauchtum und die Kulturtechniken rund um „Des Wossa vom Tirolerbachl“ sollen für die nachfolgenden Generationen wieder greifbarer werden“, meint Klaus Krachbüchler Obmann der Wassergenossenschaft Theresienfeld. „Mit Mag. Herbert Halbauer und Bernhard Koschi haben sich zwei erfahrene Ortshistoriker dem Thema angenommen und die Vergangenheit rund um das „Tirolerbachl“ aufgearbeitet. Ihre akribische Arbeit hat maßgeblich zur Aufnahme in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich beigetragen“, bedankt sich Klaus Krachbüchler bei den beiden.    

 

Gesamt 5,3km  ist der Zuleitungskanal von der Piesting in Wöllersdorf nach Theresienfeld. Der Piesting werden 600lt/s in der Zeit von 1. April bis 31. Oktober entnommen. Die Aufteilung in Theresienfeld erfolgt mit den sogenannten Viertelkanälen und mit den Nachtwasserkanälen im westlichen Gemeindegebiet. Dieses Kanalsystem hat eine Länge von ca. 12,5km und mündet auf beiden Ortsenden in Versickerungsteichen. Ursprünglich entfallen auf 56 sog. „Großhäuser“ 10 Std. Wasser pro Woche,  22 sog. „Kleinhäuser“ erhalten 3 Std. oder 1,5 Std. Wasserrecht. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Wasserberechtigten aufgrund von Besitzteilungen vervielfacht.

 

Der Wasserwart („Wasserspierer“) Walter Nitzlader regelt täglich die Verteilung auf die Viertelkanäle und beseitigt Verklausungen im Gerinne. Einmal jährlich wird das Hauptgerinne durch die Wassergenossenschaft gereinigt. Eigene Werkzeuge und Techniken haben sich etabliert. Die Tätigkeiten haben sich aber im Laufe der Jahrhunderte, abgesehen vom Einsatz von modernen Reinigungsgeräten, kaum verändert.

 

Die Zukunft birgt große Aufgaben für eine Gemeinschaft mit diesem historischen Hintergrund. Die Digitalisierung und das Wachstum in der Gemeinde sind Aufgaben die bewältigt werden müssen. Wasser war nicht nur in der Vergangenheit für Theresienfeld lebensnotwendig. Durch den Klimawandel ist der ressourcenschonende Umgang mit dem „Tirolerbachl“  ein existenzielles Bedürfnis der Landwirtschaft und der blühenden Gärten in Theresienfeld.